Grande Femme III, 1960
Grosse Frau III
1958 wurde Giacometti eingeladen, für den Platz vor dem Wolkenkratzer der New Yorker Chase Manhattan Bank eine Skulptur zu schaffen. Damit erfüllte sich für ihn der lang gehegte Wunsch, ein Werk im öffentlichen Raum zu realisieren. Nach gründlichem Überlegen schlug er schliesslich eine Dreiergruppe von überlebensgrossen Skulpturen vor: eine stehende Frau, einen schreitenden Mann sowie einen Kopf auf einem Quader – in dieser Auswahl verdichteten sich alle grossen Themen, die Giacometti in seinem Spätwerk beschäftigten. Obwohl sich der Auftrag zerschlug, arbeitete Giacometti die Werkgruppe weiter aus, darunter auch die «Grande femme III».
Aufgrund technischer Notwendigkeiten mussten einige grössere Gipse Giacomettis zur Vorbereitung des Abgiessens in Bronze seinerzeit in der Giesserei in mehrere Teile zerteilt werden. Im Bestreben, die originale Substanz der Gipse nicht zu beeinträchtigen, werden die entsprechenden Werke aus dem Besitz der Alberto Giacometti-Stiftung heute in der Regel nicht wieder dauerhaft zusammengefügt.
Wie die anderen grossen Skulpturen der Gruppe wurde auch dieses Werk ohne Vorstufe in Ton direkt in Gips modelliert. Um die grosse Skulptur in Bronze abgiessbar zu machen, musste sie in der Giesserei in zwei Teile aufgeteilt werden. Diese beiden Teile werden im Kunsthaus, an einer rückwärtigen Wand befestigt, visuell wieder zusammengefügt präsentiert. Die dunkle Farbigkeit des Gipses rührt von der Behandlung von dessen Oberfläche mit Schellack vor dem Abgiessen.
- Material
- Gips, stellenweise bemalt, mit Isolier- und Trennmittelschichten überzogen
- Dimensionen
- 246,7 x 30 x 55 cm
- Creditline
- Kunsthaus Zürich, Alberto Giacometti-Stiftung, Geschenk Bruno und Odette Giacometti, 2006
- Inventarnummer
- GS 356
- Provenienz
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- Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), ab 2006, Leihgabe
- Alberto Giacometti-Stiftung (Sammlung), 2006, Geschenk
- Bruno und Odette Giacometti, Nachlass
- Alberto Giacometti