Femme debout, 1948
Stehende Frau

Aufgrund technischer Notwendigkeiten mussten einige grössere Gipse Giacomettis zur Vorbereitung des Abgiessens in Bronze seinerzeit in der Giesserei in mehrere Teile zerteilt werden. Im Bestreben, die originale Substanz der Gipse nicht zu beeinträchtigen, werden die entsprechenden Werke aus dem Besitz der Alberto Giacometti-Stiftung heute in der Regel nicht wieder dauerhaft zusammengefügt.

Die «Femme debout» entstand als Abguss vom Ursprungsmodell aus Ton mittels einer zweiteiligen Gipsnegativform (verlorene Form). Das Tonmodell war direkt auf eine Eisenarmierung modelliert, die in einen schon vorbereiteten Gipssockel eingelassen war. Der jetzige Sockel entstand als Abguss vom ursprünglichen Gipssockel mittels einer mehrteiligen Gipsnegativform (Gipsstückform). Anschliessend wurde die Oberfläche von Figur und Sockel von Giacometti durch An- und Abtrag von Gips geringfügig weiterbearbeitet, ausserdem wurde auf der rechten Seite des Sockels die Signatur «Alberto Giacometti» eingeritzt.

Ab 1949/50 diente der Gips als Gussvorlage für Bronzegüsse. Zunächst mittels Sandgussverfahren, später mittels Wachsausschmelzverfahren. In der Giesserei wurde das Werk zur Herstellung der Gelatineform im Oberschenkelbereicdurchtrennt und mit gelbbraunen Isolier- und Trennmittelschichten überzogen.

Material
Gips, mit Isolier- und Trennmittelschichten überzogen
Dimensionen
119,5 x 21,8 x 29,5 cm
Creditline
Kunsthaus Zürich, Alberto Giacometti-Stiftung, Geschenk Bruno und Odette Giacometti, 2006
Inventarnummer
GS 348
Signatur
bez. auf dem Sockel rechts: Alberto Giacometti
Provenienz
  • Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich, ab 2006, Leihgabe
  • Alberto Giacometti-Stiftung (Sammlung), 2006, Geschenk
  • Bruno und Odette Giacometti, Nachlass
  • Alberto Giacometti